Diesmal sollte wegen der kurzen Anreise (etwas über 1,5 Stunden) ein Kurztrip ausreichen. Hier ein Reisebericht über die 5tägige Bootstour in Elsass/Lothringen auf dem Rhein-Marne-Kanal. Die Route bestach mit abenteuerlichen Kanalbauwerken und unvergesslichen Sehenswürdigkeiten.
Bootstour in Elsass/Lothringen
Wieder auf der Magnifique – Bootstour in Elsass/Lotzringen auf dem Rhein-Marne-Kanal.
Eine Bootstour die Unabhängigkeit zu tun, was man möchte und wann man es möchte. Denn man hat ja sein Komfort-Heim direkt dabei. Und wieder erlebten wir einmalige Eindrücke aus einem völlig anderen Blickwinkel… Ziel war der Rhein-Marne-Kanal in Elsass/Lothringen.
Die Route führt uns von Hesse über Arzviller, Lutzelbourg nach Saverne und zurück. Wegen des größeren Platzangebotes (bis zu 10 Personen) hatten wir erneut unsere „alte Liebe“ die ‚Magnifique‘ gebucht.
Vorweg: Die alte Dame ‚Magnifique‘ kommt in die Jahre. Deutlich sieht man die Gebrauchsspuren der vielen Dienstjahre. Da besteht Handlungsbedarf! Die Boote der Vision-Klasse, die als die Nachfolger dienen sollen, haben ein besseres Platzangebot und deutlich mehr Komfort – sind aber sowohl im Grundpreis als auch bei den Betriebskosten wesentlich teurer.
Nun aber zur Route: Beim beschriebenen Kurztrip von Hesse nach Saverne und zurück, galt es das Boot durch 12 Schleusen auf den 116 Kilometern zu manövrieren. Die etwa 16 Stunden reine Fahrtzeit wurden gemütlich auf 5 Tage verteilt. Dabei machten wir Bekanntschaft mit den verträumten Örtchen entlang der Strecke. Highlights waren das Schiffshebewerk von Arzviller und die Tunnel zwischen Arzviller und Lutzelbourg – beide kanalbauliche Meisterwerke!
Erste Tagesetappe war die Strecke von Hesse nach Lutzelbourg. Unmittelbar nach der Schleuse von Lutzelbourg machten wir das Boot fest. Strom und Wasser erhält man über Automaten mit Münzeinwurf.
Direkt am Liegeplatz befinden sich Restaurants für ein tolles Abendessen und kleine Geschäfte für die Einkäufe zum Frühstück an Bord am nächsten Morgen. In Lutzelbourg empfiehlt sich eine Wanderung zur den Ruinen der Burg, die über dem Städtchen thront und eine hervorragende Aussicht über die Landschaft bietet. Diese Sehenswürdigkeit haben wir uns für den Rückweg aufgespart.
Nächstes Ziel auf unserer entspannten Reise und gleichzeitig Umkehrpunkt unseres Kurztrips war Saverne. Das herausragende Bauwerk der Stadt ist das 1790 erbaute Rohan-Schloss mit seiner monumentalen Fassade aus rotem Sandstein. Diese passiert man bei der Einfahrt in den Hafen – ein imposanter Anblick von Bord aus.
Das Zentrum von Saverne bietet zahlreiche Einkaufs- und Besichtigungsmöglichkeiten. Der Markt auf dem Bahnhofsvorplatz lädt zum Einkauf regionaler Köstlichkeiten ein.
Nach einem (trotz Regenschauer) erlebnisreichen Nachmittag und dem darauf folgenden Vormittag traten wir den Rückweg an, sobald wir die Liegegebühr in Höhe von rund 15 EUR beim Hafenmeister beglichen hatten.
Nur wenige Stunden entspannte Fahrt und wir hatten wieder Lutzelbourg erreicht, wo wir, wie bereits erwähnt, nach kurzer Wanderung (ca. 15 Minuten) die Burg besichtigten.
Der nächste Morgen begrüßte uns mit Sonnenschein, nachdem sich der Bodennebel gelichtet hatte.
Frisches Baguette in der nahe gelegenen Bäckerei und das ausgiebige Frühstück war gesichert. Gestärkt und voller Euphorie brachen wir Richtung Schiffshebewerk und Tunnel auf.
Die Rückkehr nach Hesse hatten wir gegen Mittag geplant, sodass wir mit dem Pkw das nahegelegene Sarrebourg für einen Bummel in der Sonne besuchen und uns zum Abendessen ein Restaurant suchen konnten.
Am nächsten Morgen erfolgte die abschließende Übergabe des besenreinen Schiffes und die Verrechnung der Betriebsstunden mit der zu Antritt der Reise einbehaltenen Kaution. Die Kosten pro Betriebsstunde haben sich über die Jahre nicht geändert und belaufen sich bei der Magnifique noch immer auf 7,60 EUR. Alles in allem wieder einmal eine schöne, eindrucksvolle Reise!
Eine Bootstour – das ist entspanntes Reisen und außergewöhnliche Erlebnisse aus einem anderen Blickwinkel: vom Wasser aus. Hier ein Reisebericht über eine Bootstour auf der Sâone im Herzen Frankreichs in der Region Franche-Comté, mit Empfehlungen und Erfahrungen während der Reise.
Franche-Comté – Frankreich: Bootstour auf der Sâone und der Seille
Bootstour mit der neuen Vision4 auf der Sâone im Herzen Frankreichs. Eine Bootstour – das ist Ruhe und Erholung aus einem völlig anderen Blickwinkel. Und den hatten wir auch dieses Mal wieder – wieder ein wenig anders – und wieder neu! Denn 2012 ging es erstmalig für uns auf ein natürliches Fließgewässer der Sâone
Quasi im geographischen Zentrum unseres Nachbarlandes Frankreich, hatten wir uns als Fahrtgebiet die Region Burgund-Franche Comté ausgesucht. Die Route führt uns von Gray über Pontallier, Verdun sur Le Doubs, Chalon sur Sâone und Tournus, nach Branches. Wegen des Komforts und der modernen Technik hatten wir uns die neue ‚Vision4‘ in der umweltfreundlichen Hybridversion gebucht.
Auf der beschriebenen Strecke galt es das Boot auf den 210 Kilometern durch 10 Schleusen zu manövrieren. Die etwa 31 Stunden reine Fahrtzeit wurden gemütlich auf eine Woche verteilt.
Dabei machten wir Bekanntschaft mit den verträumten Örtchen entlang der Strecke, den kulinarischen Spezialitäten der Region.
Durch eigene Erfahrung können wir hier ein paar Tipps geben, woran Sie denken sollten und was auf Sie zukommen kann. Was wir im Detail erlebt haben entnehmen Sie dem Reisebericht.
Die Route. Spektakuläre Flusslandschaften und malerische Orte.
Gray – Pontallier – St. Jean de Losne – Verdun sur le Doubs – Chalon sur Sâone – Tournus – Branches
Erkunden Sie während einer Fahrt auf der Petite Saône, der Grande Saône und der Seille das Beste der drei Regionen Franche-Comté, Burgund und Bresse. Die malerische Landschaft entlang der Flüsse Saône und Seille ist perfekt für Naturliebhaber und Angler (Achtung Angelschein kaufen, ohne fallen hohe Strafen an). Die markante burgundische Architektur, der altertümlicher Charme der Dörfer entlang der Route laden zum Verweilen ein.
Eine gastronomische Vielfalt, bemerkenswerte Weine, ein faszinierendes Tierreich und nur zwölf Schleusen (davon zehn automatisch betrieben oder mit Schleusenwärtern besetzt) erwarten Sie. Für uns eine wunderschöne Route mit einer Vielzahl von Eindrücken.
Verträumte Flusslandschaften der kleinen Sâone und der Seille, malerische Orte wie Verdun sur le Doubs, größere Städte mit Shopping-Möglichkeiten wie Chalon sur Sâone. Da war für jeden etwas dabei. Sehr zu empfehlen!
Formalitäten bei Boots-Übergabe Die Übergabe des Bootes ist problemlos und schnell. Das Personal wickelte die Formalitäten in Französisch oder Englisch ab. Sie bekommen wie üblich einen Ordner mit Informationsmaterial und den Gewässerkarten. [ Anmerkung: Wer auf der Route angeln will sollte sich einen Angelschein für 30 EUR kaufen, wer ohne erwischt wird zahlt laut LeBoat eine Strafe von 300 EUR.] Erstmalig erfolgte die Einweisung in das moderne Hybridboot in deutsch und wir lernen das Handling des Bootes mit Bugstrahlruder und Joystick-Lenkung kennen.
Allgemein fallen bei Schiffsübergabe für eine Woche folgende Kosten an: – Zusatzversicherung (eine Art Boots-Vollkasko): 225 EUR – Abschlag Betriebskosten: 220 EUR wurde in 2012 mit 12,73 EUR pro Betriebsstunde verrechnet. – Parkplatz (eingezäunt) 40 EUR oder Garage 50 EUR – Fahrrad 45 EUR oder Trekkingrad 55 EUR (wegen der Mobilität unterwegs unbedingt zu empfehlen) – oder eigenes Fahrrad mitbringen. – Endreinigung je nach Bootstyp 120 EUR – kann man einsparen und Endreinigung selbst durchführen.
Tipp für Einsteiger: Die Vision4 verfügt über Bugstrahlruder und Joystick-Steuerung, mit denen man das Boot sehr fein steuern kann. Für Bootsneulinge ein empfehlenswertes Detail, da dies ein leichtes Manövrieren des Bootes, vor allem bei Einfahrten in die Schleusen, ermöglicht.
Schleusen Es gibt automatische Schleusen, die durch ein Zugseil vom Boot aus aktiviert werden und auf der Sâone einige große Schleusen, die von Schleusenwärtern bedient werden (hier ist wegen der Strömung innerhalb der Schleuse Rettungswestenpflicht). Auf der letzten Tages-Etappe der Seille müssen die Schleusen von Crewmitgliedern über einen Kurbelmechanismus bedient werden – alles kein Problem und macht sogar Spass!
Information: Da die Schleusen meist automatisch oder in Eigenregie betrieben werden, ist man kaum an Öffnungszeiten der Schleusen gebunden. Wir hatten jedenfalls keine Beeinträchtigung während der Fahrt.
Rückgabe des Bootes: Die Reederei wünscht eine Rückkunft im Zielhafen am Vorabend des Rückgabetages. Die Rückgabe ist morgens von 9 bis 11 Uhr möglich. Dabei wird das Boot kurz auf technische Unversehrheit, Vollständigkeit des Inventars und Sauberkeit geprüft. Hierbei können Sie sich die Gebühr für die Endreinigung sparen. Eine halbstündige Reinigung und das Abziehen der Bettwäsche reicht völlig aus. Gegebenenfalls werden auch die Räder zurückgegeben. Wesentlich ist die Ermittlung der Restzahlung. Abgerechnet wird in Betriebsstunden (unabhängig vom tatsächlichen Treibstoff-Verbrauch) Pro Betriebsstunde fielen 12,73 EUR an, die mit dem bei Abfahrt geleisteten Abschlag verrechnet werden. Da kommen trotz Hybridantrieb und Batterieladung schnell 250 EUR pro Woche zusammen.
Luxusbootsklasse Vision
Ein persönliches Wort zur neuen Luxusbootsklasse der Vision Geworben wird mit „unvergleichlichem Luxus und Komfort an Bord“, was größtenteils auch zutrifft. Den darf man bei einer 6*-Klasse und dem üppigen Wochenpreis aber auch erwarten.
Die Aufteilung des Bootes auf einer Ebene und die Geräumigkeit der Einrichtung ist wirklich gelungen. Die Küchenausstattung läßt keine Wünsche offen und auch das Sonnendeck mit dem Grill und dem Sonnensegel überzeugen. Als Schönfärberei empfand ich die Ausstattung des Salons und aller Kabinen mit Flachbildschirmen und die Installation einer Satellitenempfangsanlage? Auf der kompletten Fahrt war ohnehin kein Empfang möglich (wurde uns bereits bei der Übergabe vom LeBoat-Techniker mitgeteilt). Außerdem frage ich mich: Wer braucht die, wenn er entschleunigen und Natur genießen will?“ Diese Investitionskosten hätte man besser in die Kabinenbetten gesteckt! Da besteht dringender Handlungsbedarf, denn bei vier von acht Betten war der Lattenrost defekt und die Matrazen durchgelegen und das schon nach einer Saison im Einsatz.
Nun zum neuartigen Hybridantrieb der Vision4: Das Boot besitzt sowohl einen Dieselmotor als auch Batterien, die über Landstrom im Hafen oder bei Fahrt mit dem Dieselaggregat geladen werden. Die Vollladung der Batterien reicht für etwa 1-1,5 Stunden Fahrt mit rein Elektroantrieb, je nachdem welche Verbrauchsgeräte (Klimaanlage, Kühlschränke usw.) zusätzlich laufen. In dieser Zeit fallen auch keine Betriebskosten an. Das Einsparpotential ist schwer zu beziffern. Fakt ist aber: 1. Hybridvariante kostet laut Katalog gegenüber der reinen Dieselvariante 250 EUR Aufpreis. 2. Man muss etwa 20 Stunden mit Strom fahren, um diese Mehrkosten zu egalisieren. 3. Trotz Einsparung durch zeitweiligen Strombetrieb hatten wir am Ende zusätzlich 29,6 Betriebsstunden aus der Nutzung des Dieselmotors – das entspricht rund 250 EUR an Betriebskosten. 4. Die Technik der Hybridboote ist sehr störungsanfällig (wir hatten ab dem 2. Fahrtag eine Störung, die auch nicht vom Techniker behoben werden konnte).
Fazit
Einhellige Meinung und Lösung für unser Bootsteam ist der Komfort der Vision4 in Verbindung mit dem guten, alten Dieselantrieb. Das spart wahrscheinlich Kosten und ist technisch robuster. Aber auf die Qualität der Betten wird gleich bei Übernahme des Bootes geachtet.
Eine Bootstour – das sind außergewöhnliche Erlebnisse aus einem völlig anderen Blickwinkel – nämlich vom Wasser aus. Hier ein Reisebericht über eine Bootstour auf dem Canal du Midi in Südfrankreich in der Weinbau-Region Laguedoc. Wie immmer mit einigen Tipps und Empfehlungen.
Bootstour auf dem Canal du Midi
Magnifique – Bootstour im Süden Frankreichs auf dem Canal du Midi Eine Bootstour – das ist Ruhe und Erholung – aber mit der Unabhängigkeit zu tun, was man möchte und wann man es möchte. Denn man hat ja sein Komfort-Heim direkt dabei – nach dem Umbau sogar mit Sat TV, DVD-Player, Klimaanlage und neu gestalteter Toilettenanlage. Aus einem völlig anderen Blickwinkel erlebten wir auch diesmal unvergessliche Eindrücke… Ziel war der Canal du Midi in Südfrankreich.
Die Route führt uns von Homps über Béziers nach Marseillan und zurück. Wegen des größeren Platzangebotes (10 Personen) hatten wir auch diesmal die ‚Magnifique‘ gebucht.
Auf der beschriebenen Strecke galt es das Boot durch 26 Schleusen auf den 133 Kilometern manövrieren. Die etwa 27 Stunden reine Fahrtzeit wurden gemütlich auf eine Woche verteilt. Dabei machten wir Bekanntschaft mit den verträumten Örtchen entlang der Strecke, den kulinarischen Spezialitäten und den hervorragenden Weinen der Region.
Durch eigene Erfahrung können wir hier ein paar Tipps geben, woran Sie denken sollten und was auf Sie zukommen kann.
Die Geschichte des Canal du Midi.
Unsere Bootsfahrt 2010 führte uns nach Südfrankreich in die durch Weinbau geprägte Region Languedoc, auf den Canal du Midi (zu deutsch: Kanal des Südens). Die 240 km lange, südfranzösische Wasserstraße erstreckt sich von der Camargue im Osten bis nach Toulouse im Westen. Seine Fortsetzung in Richtung Atlantik nach Bordeaux bildete ursprünglich der Fluss Garonne, später wurde der Garonne-Seitenkanal erbaut. Damit wurde das Ziel verwirklicht den Atlantik mit dem Mittelmeer zu verbinden und Waren zu transportieren, ohne die umständliche Route um die iberische Halbinsel herum wählen zu müssen.
Der Canal du Midi wurde zwischen 1666 und 1681 nach Plänen des in Béziers geborenen Pierre-Paul Riquet verwirklicht. 12000 Arbeiter errichteten in nur 15 Jahren 126 Brücken, 64 Schleusen, 55 Aquädukte und 7 Kanalbrücken.Die Sicherstellung der Wasserversorgung geschah über die Talsperre St-Ferréol. Mit diesem, für seine Zeit größten von Menschenhand geschaffenen Gewässer, gelang es aus den etwa 30 km entfernten Hügeln der Montagne Noire das Wasser heranzuholen.
Am Kanal selbst wurden entlang der Ufer sage und schreibe 100.000 Platanen gepflanzt, die noch heute ein gemächliches Reisen im Schatten der alten Bäume erlauben. Seit den 1970er -Jahren wurde die Wasserstraße für den Fremdenverkehr entdeckt. Seither erfreut er sich wieder steigender Beliebtheit bei den unzähligen Freizeitschiffern, die entspannt den Kanal mit ihren Hausbooten bereisen. Aufgrund seiner Geschichte und seiner Einzigartigkeit wurde der Canal du Midi 1996 in das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen.
Die Strecke
Unsere Route führte uns in diesem Jahr vom ehemaligen Handelshafen Homps, von wo in früheren Zeiten Weinfässer der Weinbaugegenden Corbiéres und Minervois nach Bordeaux gingen, zu der am Étang de Thau gelegenen Hafenstadt Marseillan. Die Gesamtstrecke von 190 km für Hin- und Rückweg zeichnet sich durch 38 Schleusen aus und führt vorbei an malerischen Städten und Dörfern durch die wunderschöne Region Languedoc Roussillon – Frankreichs fruchtbarster Weingegend.
Highlights waren historische Orte wie Le Somail, Capestang, Colombièrs, der 160 m lange Kanaltunnel von Malpas oder die Stadt Béziers mit der Schleusentreppe von Fonserranes.
Ein für Bootstourismus ganz besonderes Erlebnis ist die Fahrt auf dem Étang de Thau. Der Lagunensee besticht durch sein kristallklares Wasser, den für Frankreich einzigartigen Flamingos und seinen Austernbänken. Nur bei wenigen Routen bietet sich die Möglichkeit ein offenes Gewässer dieser Größe zu erleben.
Formalitäten bei Boots-Übergabe
Die Übergabe des Bootes war problemlos und schnell. Das deutschsprachige Personal wickelt die Formalitäten ab. Sie bekommen einen Ordner mit Informationsmaterial und den Gewässerkarten. Ein Techniker weist Sie in französischer oder englischer Sprache in die Besonderheiten des Bootes ein und Sie lernen die Neuigkeiten des Bootes kennen.
Allgemein fallen bei Schiffsübergabe für eine Woche folgende Kosten an: – Zusatzversicherung (eine Art Boots-Vollkasko): 110 EUR (gleich bei Buchung mitgebucht) – Abschlag Betriebskosten: 150 EUR – Parkplatz (eingezäunt) 30 EUR – Trekking-Fahrrad 40 EUR oder Mountainbike 44 EUR (zu empfehlen, da moderner und in besserem Zustand) – Endreinigung (für die Magnifique): 120 EUR (kann in 15 Minuten leicht selbst durchgeführt werden)
Schleusen
Es gibt nur automatische Schleusen, die durch Schleusenpersonal bedient werden. Die Arbeit der Bootsbesatzung besteht darin das Boot sicher in die Schleuse zu manövrieren und das Boot gegen die Bewegung des ein- oder ausströmenden Wassers anzuseilen – Aufgrund der Dimensionen der Schleusen am Canal du Midi kein leichtes Unterfangen. 3-4 Personen an Bord sind daher empfehlenswert.
Information: Die Schleusen werden täglich von 09:00-18:00 Uhr, 12:30-13:30 Uhr geschlossen (Mittagspause) betrieben. Daher sollten Sie Ihre Routenplanung diesen Zeiten anpassen. An der Schleusentreppe gibt es zudem feste Zeiten, zu denen die Schleusen nur kanalaufwärts oder kanalabwärts genutzt werden können.
Rückgabe des Bootes
Die Reederei wünscht eine Rückkunft im Hafen am Vorabend des Rückgabetages. Die Rückgabe ist morgens von 9 bis 11 Uhr möglich. Dabei wird das Boot kurz auf technische Unversehrtheit und Sauberkeit geprüft. Die Gebühr für die Endreinigung kann eingespart werden. Eine halbstündige Reinigung und das Abziehen der Bettwäsche reicht völlig aus. Formlos werden auch die Räder zurück gegeben und im Le Boat-Büro die Restzahlung ermittelt. Abgerechnet wird in Betriebsstunden (unabhängig vom tatsächlichen Treibstoff-Verbrauch) Pro Betriebsstunde fallen 7,60 EUR an, die mit dem bei Abfahrt geleisteten Abschlag verrechnet werden.
Ein persönliches Wort
In jeden Fall wurde unser Französisch auf der Fahrt um eine Redewendung erweitert: mehrfach durften wir die Wortkombination „Il est interdit de…“ lernen. Ich frage mich, ob wir solch unmögliche Bootstouristen waren, dass wir mehrfach über französische Vorschriften belehrt werden mussten, oder ob die Menschen im Süden Frankreichs einfach nur etwas seltsame Zeitgenossen sind. Jedenfalls kannte ich einen solchen Umgang mit Urlaubs-Gästen aus anderen Regionen unseres Nachbarlandes nicht.
In Sachen Route beeindruckten die Platanen-Reihen auf beiden Seiten des Kanals, die ein ganz besonderes Flair aus Licht und Schatten erzeugten. Neben der Schleusentreppe von Fonserranes blieb mir der Étang de Thau in besonderer Erinnerung. Alleine die Gelegenheit als Bootstourist ein solch großes Gewässer befahren zu können, hat schon etwas Einzigartiges. Kommen dann noch grandiose Sonnenaufgänge hinzu, ist das Naturerlebnis kaum zu toppen.
Eine Bootstour – das sind außergewöhnliche Erlebnisse aus einem völlig anderen Blickwinkel – nämlich von Wasser aus. Hier ein Reisebericht über eine Bootstour im September 2008 auf dem Loire-Seitenkanal im Herzen Frankreichs, mit einigen Tipps und Empfehlungen woran Sie denken sollten.
Frankreich: Bootstour auf dem Loire-Seitenkanal
Magnifique – Bootstour im Herzen Frankreichs auf der ‚Großartigen‘.
Eine Bootstour – das ist Ruhe und Erholung aber mit Abwechslung, Freiheit und der Unabhängigkeit zu tun, was man möchte und wann man möchte. Das sind aber auch außergewöhnliche Erlebnisse aus einem völlig anderen Blickwinkel. Und das Schönste von allem, man hat sein komfortables ‚Zuhause‘ immer dabei. Das ist wie Urlaub mit dem Wohnmobil – nur eben stressfrei auf dem ruhigen Wasser eines Flusses oder Kanals.
Auf der beschriebenen Strecke galt es das Boot durch 26 Schleusen auf den 133 Kilometern manövrieren. Die etwa 27 Stunden reine Fahrtzeit wurden gemütlich auf eine Woche verteilt. Dabei machten wir Bekanntschaft mit den verträumten Örtchen entlang der Strecke, den kulinarischen Spezialitäten und den hervorragenden Weinen der Region. Durch eigene Erfahrung können wir hier ein paar Tipps geben, woran Sie denken sollten und was auf Sie zukommen kann. Was wir im Detail erlebt haben entnehmen Sie dem Reisebericht.
Die Route. Spektakuläre Aussichten und köstliche Weine.
Am Rande des Burgund beginnt der Canal lateral a la Loire. Wegen des niedrigen Wasserspiegels der Loire während der Sommermonate wurde dieser Kanal gebaut, um einen ganzjährigen Transport in und aus der Region mit Lastkänen sicherzustellen. Inzwischen wird die Wasserstraße, die parallel zum natürlichen Flusslauf der Loire verläuft, nur noch von Bootstouristen genutzt.
Von hier aus können Sie die wunderbare Umgebung mit den weinbedeckten Hügeln und den unmittelbare Bereich der Loireauen kennen lernen. Mit wenigen Schleusen und ruhigem Gewässer ist die Strecke ein optimales Gebiet, nicht nur für Anfänger.
Die einwöchige Fahrt von Decize nach Chatillion sur Loire führt über die ehemalige Römerstadt Nevers, bekannt für Frankreichs älteste Porzellanproduktion, die letzte Ruhestätte der Heiligen Bernadette und die 10 km entfernten Formel 1 Strecke von Magni Cours.
Ein weiteres Pflichtziel ist Sancerre. In der wunderschönen, auf einem Hügel gelegenen Stadt, können Sie die alten Gemäuer besichtigen und mehr über die berühmten Weine der Region erfahren. Genießen Sie hier in einem der zahlreichen Restaurants die lokalen Spezialitäten, Fleisch vom Charolait-Rind, den köstlichen Crottin de Chavignol (Ziegenkäse-Spezialität) und vor allem die berühmten Sancerre-Weine.
Zum Ausklang der Reise ist ein Abstecher nach Briare zu empfehlen. Überqueren Sie hierbei die Loire – und das mit dem Boot – über das berühmte Äquadukt von Briare. Anschließend bummeln Sie auf dem Markt und durch die Straßen des schönen Städtchens.
Formalitäten bei Boots-Übergabe
Die Übergabe des Bootes ist problemlos und schnell. Das mehrsprachige Personal wickelt gekonnt die Formalitäten ab. Sie bekommen einen Ordner mit Informationsmaterial und den Gewässerkarten. [ Anmerkung: Die Karten sind oft nicht auf dem aktuellen Stand. Ein Bild sagt zwar mehr als tausend Worte, aber Sie sollten immer den Infortamtionstext und die Tabellen im Ordner zusätzlich zu rate ziehen. So existierten einige Versorungsstationen z.B. nicht mehr! ] Ein Techniker weist Sie in die Besonderheiten des Bootes ein, und Sie lernen in einer Instruktionsfahrt das Handling des Bootes kennen.
Allgemein fallen bei Schiffsübergabe für eine Woche folgende Kosten an: – Zusatzversicherung (eine Art Boots-Vollkasko): 110 EUR wer keine Versicherung abschließen möchte, muss per Kreditkarte oder in bar ein Kaution von 1500 EUR hinterlegen. – Abschlag Betriebskosten: 150 EUR – Parkplatz (eingezäunt) 29 EUR oder Garage 42 EUR – Haustier: 50 EUR – Fahrrad 40 EUR oder Mountainbike 44 EUR (wegen der Mobilität unterwegs unbedingt zu empfehlen) – Endreinigung je nach Bootstyp 75 bis 95 EUR
Schleusen Es gibt automatische Schleusen, die durch ein Zugseil vom Boot aus aktiviert werden und Schleusen, die von Schleusenwärtern manuell bedient werden. Schleusenwärter ist in der Gegend ein gefragter Job. Neben der Schleusenarbeit besteht deren Aufgabenfeld auch in der Pflege und Instandhaltung des Kanals. Müssen die Schleusenwärter die beiden Schleusentore über einen Kurbelmechanismus mühsam mit Muskelkraft bedienen , besteht die Arbeit der Bootsbesatzung lediglich darin das Boot sicher in die Schleuse zu manövrieren und das Boot gegen die Bewegung des ein- oder ausströmenden Wassers locker anzuseilen – alles kein Problem!
Information: Die Schleusen werden vormittags von 09:00 bis 12:00 und nachmittags von 13:00 bis 19:00 Uhr betrieben. Ausserhalb dieser Zeiten (und hin und wieder auch mal 10 Minuten früher) stehen Sie im wahrsten Sinne des Wortes ‚vor verschlossenen Toren‘. Daher sollten Sie Ihre Routenplanung diesen Zeiten anpassen.
Rückgabe des Bootes
Die Reederei wünscht eine Rückkunft im Zielhafen am Vorabend des Rückgabetages. Die Rückgabe ist morgens von 9 bis 11 Uhr möglich. Dabei wird das Boot kurz auf technische Unversehrheit, Vollständigkeit des Inventars und Sauberkeit geprüft. Hierbei können Sie sich die Gebühr für die Endreinigung sparen. Eine halbstündige Reinigung und das Abziehen der Bettwäsche reicht völlig aus. Gegebenenfalls werden auch die Räder zurückgegeben.
Wesentlich ist die Ermittlung der Restzahlung. Abgerechnet wird in Betriebsstunden (unabhängig vom tatsächlichen Treibstoff-Verbrauch) Pro Betriebsstunde fallen 7,60 EUR an, die mit dem bei Abfahrt geleisteten Abschlag verrechnet werden. Da kommen schnell 50 bis 100 EUR pro Woche zusammen.
Ein persönliches Wort
Besonders augenfällig für uns alle, war die ausgesprochene Freundlichkeit der Leute am Kanal und auf dem Kanal. Bootsfahrer grüßen sich untereinander und helfen wo es geht, und die Menschen, die entlang des Kanals wohnen, winken freundlich aus Ihren Häusern.
Stellen Sie sich nun vor, Sie sitzen auf der Terrasse eines Restaurants in einem kleinen Ort am Loire-Seitenkanal und kommen mit einem jungen Franzosen ins Gespräch, der vor der Tür eine Zigarette rauchen will. Er erzählt von seiner Zeit beim Militär in Deutschland und es stellt sich heraus, dass er in Saarburg ganz in der Nähe unserer Heimat stationiert war. Schnell entwickelt sich ein angeregtes Gespräch und Stephane, so heißt der junge Mann, läßt (bei einer Runde) nochmals die Erinnerungen an seine Zeit in Deutschland aufleben. Auf die Frage, wo man in der Gegend einen guten Sancerre-Wein bekommen könnte antwortete er knapp: „Bei mir!“.
Wir erfahren, dass seine Familie seit Generationen ein Weingut getreibt und er verspricht uns eine private Weinprobe an Bord unseres Bootes. Wir tauschen Telefonnummern, jeder wird herzlich umarmt und dann trennen sich unsere Wege bis zum nächsten Tag…
Soweit die Vorgeschichte und das Zusammentreffen vieler Ereignisse, die mir wieder bestätigen, dass es keine Zufälle im Leben gibt. Vielmehr mußte Stephane und seine Familie in unser Leben treten, und diese Bekanntschaft unsere Reise krönen. Denn was kann es Schöneres geben, als in der Fremde liebe Menschen kennen zu lernen und den Unterschied zu erfahren zwischen Freundlichkeit und Freundschaft. Als Fremde kommen – als Freunde gehen. Ein seltenes Glück, das auf dieser Reise und in unserem Fall wahr geworden ist.
Geheimtipp: Wenn Sie in der Gegend sind und einen ausgezeichneten Sancerre (Blanc, Rouge oder Rose) genießen möchten hier eine Empfehlung:
Weingut Lucien LAUVERJAT-ROBLIN et Fils Domaine des Grosses Pierres Les Plessis SURY-EN-VAUX 18300 Sancerre